Klimawandel
Viele kleine Leute, die viele kleine Dinge
in vielen kleinen Orten tun, können die Welt verändern.
Klimastreifen zeigen die Temperaturen zwischen 1880 und 2000 (Prof. Ed Hawkings).
Was ist Klimawandel?
Klimawandel ist eine langfristige Veränderung des durchschnittlichen Wetters, die das lokale, regionale und globale Klima der Erde verändert.
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Wetter nicht dasselbe wir Klima ist. Das meteorologische Wetter beschreibt den Zustand der Atmosphäre und ihrer Prozesse zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort. Wetter tritt lokal über kurz Zeiträume auf - Minuten, Stunden oder Tage. Das Klima hingegen ist ein langfristiger Zustand (normalerweise über 30 Jahre) in einem bestimmten Gebiet, der einen Durchschnitt von Temperatur, Feuchtigkeit und Niederschlagsmustern über Jahreszeiten, Jahre oder Jahrzehnte beschreibt.
Natürlicher vs. anthropogener Treibhauseffekt
In der Geschichte der Erde hat es immer wieder Klimaveränderungen gegeben. Das Leben auf der Erde ist erst dank des natürlichen Treibhauseffekts möglich. Ohne die natürlichen Treibhausgase hätten wir auf der Erde eisige -18°C anstelle unserer Durchschnittstemperatur von +15°C. Die Atmosphäre schützt unsere Erde, damit wir überhaupt auf diesem Planeten leben können, ohne von der Sonne verbrannt zu werden. Die natürlichen Treibhausgase absorbieren einen Teil der Wärmestrahlung der Sonne in der Atmosphäre.
Was ist CO2? CO2 ist ein natürlicher Bestandteil der Luft und gleichzeitig eines der wichtigsten Treibhausgase. CO2 ist nicht grundsätzlich schlecht, sondern notwendig für das Leben auf der Erde. Die Menge spielt hier eine große Rolle und macht den Unterschied.
Diagram by terrainstitute.
Womit wir es derzeit zu tun haben, ist allerdings nicht der natürliche Treibhauseffekt, sondern der anthropogene. Der Mensch hat den CO2-Gehalt in der Atmosphäre extrem erhöht. Und diese immer mehr werdenden Treibhausgase verändern das Klima, und das nicht zum Positiven. Durch sie erwärmt sich die Erde, so dass das Eis der Arktis schmilzt, der Meeresspiegel steigt, die Artenvielfalt ausstirbt, und so weiter.
Die historischen CO2-Konzentrationen auf der Erde zeigen, dass es bei den Treibhausgasemissionen immer ein Auf und Ab gab. Klimawissenschaftler haben herausgefunden, dass der höchste historische CO2-Gehalt, der gemessen werden konnte, bei 300 ppm (parts per million) lag, und das ca. 300.000 Jahre vor heute. Heute sind wir weit darüber hinaus. Bereits 2013 überschritt der CO2-Gehalt zum ersten Mal in der aufgezeichneten Geschichte die 400 ppm-Marke. Und war plötzlich und viel zu schnell. Seit dem 20. Jahrhundert steigt der CO2-Gehalt rapide an.
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Was sind die Hauptverursacher vom Klimawandel?
Wohlstand hat seinen Preis. Parallel zum Wirtschaftswachstum nimmt die Umweltzerstörung zu.
Es stellt sich die Frage, ob unser unkontrolliertes Wachstum tatsächlich zu mehr Wohlstand führt oder überhaupt zum Wohlstand beiträgt, wenn wir dadurch die Grundlage allen Lebens auf der Erde verlieren?
Der Mensch verbraucht 1,75 Erden, um seinen Bedarf zu decken. Wir leben weit über unsere Verhältnisse. Brauchen wir das alles wirklich?
Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas
Produktion von Gütern in energie-intensiven Prozessen
Landwirtschaft, Tierfutterherstellung und Massen-Fleischverarbeitung
Waldbrände, Waldnutzung, -rodung und -bewirtschaftung
Personen- und Güterverkehr
Wohnen und Hausbau - Heizung und Energiebedarf
Was ist das 1,5-Grad-Ziel?
Im Jahr 1997 wurde mit dem Kyoto-Protokoll eine erste rechtsverbindliche Begrenzung des durchschnittlichen Temperaturanstiegs veröffentlicht. Im Jahr 2015 wurde mit dem Pariser Klimaabkommen das 2-Grad-Ziel festgelegt. Das bedeutet, dass die Durchschnittstemperatur nicht mehr als 2 Grad über der Durchschnittstemperatur vom Jahr 1900 (vorindustrielle Zeit) liegen darf.
Doch selbst diese 2 Grad wären viel zu viel. Bereits 2 Grad Erwärmung hätten irreversible Folgen für unsere Erde und für uns. Im Jahr 2021 einigte sich der G20-Gipfel auf ein niedrigeres Ziel von 1,5 Grad.
Dies ist das niedrigste "Ziel", das wir anstreben können. Wie jedoch Klimaaforscher in 2024 bestätigten, haben wir bereits +1,2 Grad im Vergleich zu 1900 erreicht. Damit bleiben uns noch +0,3 Grad.
Aber was bedeutet "wir haben noch 0,3 Grad"? Das 1,5-Grad-"Ziel" ist irreführend. Es handelt sich nicht um ein Ziel, das wir anstreben, sondern um eine Grenze, die wir nicht überschreiten wollen. Außerdem bedeutet +1.5 Grad nicht, dass wir 21,5 statt 20 Grad haben werden. Diese Zahl bezieht sich auf die Durchschnittstemperatur eines Jahres, und ein Anstieg dieser Temperatur wird langfristige Folgen für alles Leben auf der Erde haben.
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Was bedeutet der Klimawandel für uns?
Naturkatastrophen hat es auf der Erde immer gegeben und wird es immer geben. Dies sind plötzliche, intensive Ereignisse.
Klimakatastrophen hingegen sind extreme Wetterereigniss, die durch landfristige vom Menschen veursachte Veränderungen des Klimas zustande kommen. Klima- und Naturkatastrophen haben seit 2004 zugenommen, mit einem Höhepunkt in Häufigkeit und Intensität im Jahr 2023. Das Jahr 2023 war das wärmste Jahr seit über 170 Jahren mit den intensivsten Sturmereignissen.
Was können wir bis 2030 erwarten?
Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen und Dürreperioden.
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Fortschreitendes Abschmelzen von Gletschern und Eis in der Arktis.
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Intensivere und extremer Sturmereignisse und Sturmfluten.
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Global steigender Meeresspiegel und häufigere Überschwemmungen.
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Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen.
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Zunehmende Wasserknappheit in immer mehr Ländern der Erde.
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Aber was bedeutet das für uns?
Wir müssen verstehen, dass der Klimawandel uns in unserem täglichen Leben beeinflusst. Wir sind davon nicht ausgenommen. Auch wenn wir ihn noch nicht dort spüren, wo wir uns befinden - das wird sich ändern. Wir mögen in einer Region der Welt leben, in der die Auswirkungen nicht so sichtbar sind wie in anderen, aber das WIRD sich ändern. Und wie?
Hitzewellen und Dürreperioden werden auch zu uns kommen. Wir werden höhere Temperaturen, weniger Regenfälle, Pflanzensterben, geringere Ernten, das Sterben von Wildtieren, mehr Brände usw. erleben.
Das Schmelzen der Gletscher und des Eises in der Arktis wird auch uns betreffen. Wir werden mit dem Anstieg des Meeresspiegels, mehr Stürmen, mehr Überschwemmungen und dem Verlust von Wildtieren wie den Eisbären zu kämpfen haben. Es wird keine Eisbären mehr auf dieser Erde geben.
Stürme und Sturmfluten werden auch in unserer Region häufiger und intensiver auftreten. Dadurch werden wir unsere Häuser und Wohnungen verlieren und wir werden gefährdet und verletzt werden.
Der Anstieg des Meeresspiegels wird auch in unserer Küstenregion stattfinden. Dämme und Deiche werden das Meer nicht mehr zurückhalten können. Das wird unsere Häuser und Wohnungen zerstören, und uns gefährden oder verletzen.
Der Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen wird auch in unserer Region eintreten. Wir werden unsere Wildtiere, aber auch unsere Nahrungsquellen wie Fisch verlieren. Die Artenvielfalt wird abnehmen, und wir werden in einer Welt ohne diese unglaublichen Lebewesen leben.
Wasserknappheit wird auch uns treffen. Im Moment leben wir vielleicht noch nicht in einer Region, die mit Wasserknappheit zu kämpfen hat, aber was würdest du tun, wenn es auch deine Region treffen würde? Denn das wird der Fall sein.
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Was bedeutet das für unsere Kinder?
Jeder, der 2014 geboren wurde, wird im Jahr 2100 86 Jahre alt sein. Wie wird also die Welt aussehen, die wir ihnen hinterlassen?
Werfen wir einen Blick auf das „optimistische“ Szenario von 1,5 Grad:
Statistiken zeigen, dass
- es jedes Jahr 2 Monate Dürre geben wird
- Wald- und Flächenbrände um 41% mehr Land verbrennen werden
- der Meeresspiegel um ca. 48 cm angestiegen sein wird
- 70 - 90% der weltweiten Korallenriffe verschwunden sein werden
- 46 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen haben werden und umgesiedelt werden müssen
Klingt das wie etwas, das du dir für deine Kinder wünscht, wenn sie erwachsen sind? Wünscht du dir das für deine Enkel oder Urenkel?
Viele Menschen denken, dass sie dieses Szenario ohnehin nicht erleben werden, aber IHRE KINDER werden es erleben. Das ist kein „vielleicht“, sondern ein „sicher“. Das ist keine Zukunft, die in weiter Ferne liegt, sondern eine, die gleich um die Ecke ist. Das mag viel klingen, überdramatisch oder weit von der Realität entfernt, aber das ist es nicht.
Das bedeutet, dass wir handeln müssen - jetzt, sofort und richtig. Es ist nicht schwer, die richtigen Dinge zu tun. Kleine Leute können kleine Dinge an kleinen Orten tun und damit die Welt verändern. Lasst es uns tun, lasst uns die Welt für unsere Kinder und Enkelkinder retten. Sie haben es verdient.
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Was können wir im Einzelnen tun?
Das Projekt
Hier findest du Details zum Projekt, den Zeitplan und Ablauf und Teilnahmemöglichkeiten.
Über die Standorte
Hier findest du Beschreibungen der Standorte Wattenmeer und Great Barrier Reef und wichtige Fakten zu den Regionen.
Klimawandel
Hier findest du Informationen über Klimawandel, Nachhaltigkeit und was du tun kannst.
Über mich
Wer bin ich? Wo komme ich her? Wie bin ich hier gelandet? Wo möchte ich mal hin? Alles über die Doktorandin und ihre Pläne.
Teilnahmeinformationen zum Workshop Wattenmeer
Hier findest du alles Wissenswerte und Daten zum Workshop am Wattenmeer.
Photos
Hier findest du die Schönheit des Wattenmeeres und des Great Barrier Reefs eingefangen in Fotografien. Und noch ein paar Eindrücke vom Projekt, von den Workshops und vielem mehr.
Collaboration & support
Hier findest du die Möglichkeit, mich als Institution oder Organisation bei meinem Projekt zu unterstützen oder sogar mit mir zusammen zu arbeiten.
PhD project by Sharlene Fechter at the University of Queensland.
Photos © Sharlene Fechter